Diese einladende Frage haben am 29.11.12 ca. 40 Schülerinnen und Schüler aus dem Wirtschaftsgymnasium und der Wirtschaftsschulklasse WS1a mit einem eindeutigen Ja beantwortet und sich die schrille Inszenierung des Theaterstücks „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horvath im Stuttgarter Schauspielhaus angesehen.
Schon dem Weg zur Spielstätte Nord konnte ein gewisser Event-Charakter beigemessen werden: erneutes Bahnchaos und Wintereinbruch im Raum Stuttgart sorgten für Abwechslung.

Eindringlich, quicklebendig und für manche auch ein wenig verworren war dann auch das Theatererlebnis. 

Kein Wunder – spielt der Horvath-Klassiker doch auf dem Münchner Oktoberfest. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren entfaltet die Inszenierung ein manchmal berührendes, zuweilen aber auch abstoßendes Panorama menschlicher Leidenschaften.
Einige Schüler vermissten allerdings das erwartete Flair eines typischen süddeutschen Volksfestes und kritisierten, dass die Regisseurin allzu abstrakt die menschlichen Beziehungsabgründe in den Vordergrund gestellt hatte.
Einhellig positive Resonanz fanden demgegenüber die überzeugenden darstellerischen Leistungen des gesamten Ensembles, die wirkungsvoll eingesetzten Lichteffekte und die Performance der attraktiven Schauspielstudentin Eléna Weiß, die sich nahtlos in die Company einfügte und in der Rolle der Maria brillierte.