Israelaustausch geht in die nächste Runde

imageDas Schuljahr war noch keine Woche alt, da fand auch schon der erste Schüleraustausch an der JFS statt. Zusammen mit Frau Fuchs und Herrn Barth stattete die Gruppe der deutschen SchülerInnen ihren israelischen Partnern, die letztes Schuljahr in Kirchheim gastierten, einen Gegenbesuch ab. Dabei lernten sie die Thelma Yellin School kennen. Diese ist keine normale, allgemeinbildende Schule, sondern eine in Israel einzigartige Kunstschule. Die Schüler dort werden zuerst einmal ganz normal in den üblichen Schulfächern wie Mathe, Englisch, Hebräisch unterrichtet. Zusätzlich wird aber an zweieinhalb Tagen in der Woche das jeweilige Kunstfach unterrichtet. Die Schüler  können am Anfang zwischen klassischer Musik, Jazzmusik, Tanz, Ballett, Film und bildender Kunst wählen. Die Schule ist dementsprechend ausgestattet und hat einen Kinosaal, ein Tonstudio, Ballettsäle, Kunstwerkstätten und spezielle Räume, die für Proben und Auftritte ausgestattet sind. Außerdem gibt es in jedem Klassenzimmer ein Klavier.

Hört sich spannend an? Ist es auch! Und was die SchülerInnen sonst noch alles in Isreal erlebt haben, das lest ihr hier:

Tag 1 (Donnerstag,15.9.):

Ziemlich müde und still trafen wir uns am Donnerstagmorgen um 4 Uhr an der Schule. Nach der Verabschiedung von unseren Eltern ging es dann auf nach München, um dort einzuchecken und nach kurzer Wartezeit dann auch den Flieger zu besteigen. Trotz gründlicher Kontrolle und Befragung wurde keiner von uns als Terrorist verdächtigt und wir konnten alle ausreisen.

Nach einem ruhigen, 4-stündigen Flug landeten wir sicher in Tel Aviv, kamen gut durch die Einreisekontrolle und trafen dann endlich auf unsere Austauschschüler, die uns im letzten Schuljahr besucht hatten, und ihre Eltern. Nach kurzen Irritationen wegen anderer Frisuren oder leicht verändertem Aussehen erkannten wir uns dann auch wieder.

Die Eltern der Austauschschüler brachten uns dann nach Jaffa, der Altstadt Tel Avivs. Dort erkundeten zuerst nur wir Schüler gemeinsam die Straßen und Märkte und auch die wunderbare Aussicht auf den Strand von Tel Aviv. Nachdem die Lehrer mit Haim, dem ehemaligen Leiter der Schule Thelma Yellin, zu uns gestoßen waren, bekamen wir von Haim noch eine exklusive Führung mit Hintergrundinformationen und Verköstigung der heimischen Spezialitäten, bevor es dann zum Essen ging.

Obwohl niemand großartig hungrig war, langten wir dann bei Pitabrot, Humus, Grillspießen, verschiedenen Salaten und Dips kräftig zu. Danach gab es noch sehr starken Kaffee, der eventuell dem einen oder anderen den Schlaf rauben sollte. Nach dem Essen ging’s dann mehr oder weniger schnell heim zu den Unterkünften, wo auch schon die Familien und vor allem auch die Betten auf uns müde Schüler warteten.

 

Tag 2 (Freitag, 16.9.):

Am nächsten Morgen trafen wir uns früh an der Schule. Wir Austauschschüler waren erstaunt über den teilweise recht langen Schulweg der Gastgeber von bis zu 1,5 Stunden. Das liegt jedoch auch am meistens verstopften Verkehrsnetz in Tel Aviv und Umgebung.

Wir bekamen dann wieder von Haim eine Einführung in die Geschichte Tel Avivs und Israels und auch in die der Schule. Diese ist keine normale, allgemeinbildende Schule, sondern eine in Israel einzigartige Kunstschule. Die Schüler dort werden zuerst einmal ganz normal in den üblichen Schulfächern wie Mathe, Englisch, Hebräisch unterrichtet. Zusätzlich wird aber an zweieinhalb Tagen in der Woche das jeweilige Kunstfach unterrichtet. Die Schüler  können am Anfang zwischen klassischer Musik, Jazzmusik, Tanz, Ballett, Film und bildender Kunst wählen. Die Schule ist dementsprechend ausgestattet und hat einen Kinosaal, ein Tonstudio, Ballettsäle, Kunstwerkstätten und spezielle Räume, die für Proben und Auftritte ausgestattet sind. Außerdem gibt es in jedem Klassenzimmer ein Klavier.

Von dort ging es mit dem Bus weiter in das Zentrum der Darstellenden Kunst in Tel Aviv, wo wir eine kurze Erklärung der sich dort befindlichen Gebäude bekamen.

Dann ging es auch schon zu Fuß weiter zum Strand, wo uns Haim Stühle und Sonnenschirme mietete und wir so noch ein paar entspannte Stunden am Strand und im warmen Meer genießen konnten.

Nach und nach ging es dann nach Hause, abends trafen sich noch manche bei einem der israelischen Schüler zu Hause um zusammenzusitzen, zu quatschen und um Sonnenbrände zu vergleichen. Wir saßen noch bis in die späten Abendstunden, was aber kein Problem war, da der nächste Tag zur freien Verfügung stand.

 

Tag 3 (Samstag, 17.9.):

Nach verschiedenen Vormittagsprogrammen trafen sich die meisten israelischen und deutschen Schüler mit Snacks und Fußball im Park. Nach einer kurzen Partie Fußball musste zur allgemeinen Belustigung zuerst mal der Ball aus dem Fluss geborgen werden.

Danach ging’s durch die pralle Mittagssonne zum Hafen, wo reges Treiben herrschte, da nur hier die Läden am Sabbat, also wöchentlichen Feiertag, geöffnet haben. Dort aßen wir dann alle zusammen in einem Burgerrestaurant, bevor es dann zur Wohnung eines israelischen Schülers im zweitobersten Stock eines Hochhauses ging, von wo wir eine atemberaubende Aussicht auf den Sonnenuntergang über der Stadt hatten. Hier spielten wir noch in gemütlicher Runde ein paar Spiele und gingen dann vollkommen gesättigt nach und nach nach Hause.

 

Tag 4 (Sonntag, 18.9.):

Da dieser Tag in Israel im Gegensatz zu Deutschland ein ganz normaler Arbeitstag ist, hatten wir wieder ein reguläres Programm. Mit einer halben Stunde Verspätung durch widrige Frisur-Umstände fuhren wir in einem Kleinbus nach Jerusalem. An diesem Tag waren wir ohne die israelischen Schüler unterwegs, diese mussten den normalen Unterricht besuchen.

Zuerst ging es nach Yad Vashem, einem auf einem Hügel gelegenen Errinnerungskomplex zum Gedenken an den Holocaust mit einem Museum und verschiedenen Gedenkstätten. Dort bekamen wir eine sehr ausführliche und interessante, deutschsprachige Führung.

Danach ging es mit dem Kleinbus weiter in die Innenstadt, wo wir in einem sehr traditionellen Restaurant, in dem auf Ölkerzen gekocht wird, gegessen haben.

Nach dem sehr guten Essen ging es gestärkt auf zur Stadtführung. Unser Guide führte uns zu Fuß durch Jerusalem und gefühlt alle 5 Meter gab es irgendeine historisch wichtige Stätte, die wir alle anschauten und erklärt bekamen.

So kamen wir zum Beispiel am Grab von König David vorbei. Dieses Gebäude ist im Erdgeschoss ein jüdischer Pilgerort, darüber ist der Raum, in dem, der Legende nach, das letzte Mahl von Jesus mit seinen Jüngern stattgefunden haben soll. Auf dem Dach befindet sich dann noch ein muslimischer Minarett-Turm, hier sind also 3 große Religionen in einem Gebäude vereint. Außerdem sahen wir die jüdischen und christlichen Viertel, die Klagemauer, Grab und Kreuzigungsstätte von Jesus Christus, den Kreuzweg und die Überreste der alten Stadtmauer. Unser Führer hatte immer super Geschichten zu den einzelnen Stellen auf Lager und erzählte alles spannend und interessant.

Nach der etwa 1-stündigen Rückfahrt wurden wir wieder von unseren Gastgebern abgeholt und konnten auf einen sehr informativen Tag zurückblicken, an dem wir wieder einmal quasi ungestört auf Deutsch reden konnten.

 

Tag 5 (Montag, 19.9.):

Am nächsten Tag trafen wir uns um 7:45 an der Schule, diesmal mit großem Bus, da die israelischen Schüler uns begleiteten.

Nach eineinhalb Stunden Fahrt kamen wir in Haifa,  einer Hafenstadt im Norden Israels an. Dort bekamen wir zuerst einige Hintergrundinformationen über die Stadt Haifa und die dort stark vertretene Religion Bahaitum.  Die weltweit verbreitete Religion hat in dieser Stadt ihren Anfang genommen und dort gibt es auch das größte Heiligtum der Bahais, den Anhängern dieser Religion.

Das Heiligtum besteht aus einem auf 19 Terrassen angelegten Garten mit einem Tempel in der Mitte. Als Tourist darf man nach einer Sicherheitskontrolle die obersten 2 Terrassen besichtigen, was sehr sehenswert ist, da die ganze Anlage wunderschön und super gepflegt ist.

Unser Guide, übrigens derselbe wie am Vortag, erzählte uns unter anderem, dass die Bahais einmal im Leben 1 Jahr lang in das religiöse Zentrum kommen müssen um dort mitzuarbeiten.

Danach ging es mit dem Bus hinunter vom Berg in die Stadt, genauer nach Akkon, einer befestigten Siedlung der Kreuzfahrer. Wir bekamen eine Führung durch die mittelalterliche Festung und uns wurde das Leben in diesen alten Gemäuern sehr anschaulich erklärt.

Außerdem bekamen wir erklärt, wie man so eine Festung theoretisch am besten baut und warum die Osmanen ihre Siedlungen nicht so stark befestigten wie die Kreuzritter.

Über den Fluchttunnel ging es weiter zum außerhalb der Mauern gelegenen Basar.

In einem Restaurant dort bekamen wir ein super Mittagessen mit Pitabrot und Humus und „typisch israelischem“ Schnitzel und Kebab oder Fisch.

Nach dem Mittagessen hatten wir dann ein bisschen Zeit zur freien Verfügung um uns auf dem kleinen Markt umzusehen oder dort einzukaufen.

Danach ging es ein paar Meter weiter zum Hafen, wo wir in ein kleines Boot mit sehr lauter Partymusik umstiegen um ca. 20 Minuten im Hafen herumzufahren. Leider wollte keine richtige Stimmung aufkommen, wahrscheinlich war unser Musikgeschmack nicht richtig getroffen.

Wieder an Land fuhren wir wieder mit dem Bus zurück zur Schule und hatten dann noch den Abend mit unseren Gastgebern zur freien Verfügung.

 

Tag 6 (Dienstag, 20.9.):

Den Dienstag hatten wir wieder komplett zur freien Verfügung. Letztendlich trafen sich aber alle gegen 13 Uhr im Einkaufszentrum, sogar die Lehrer wurden vollgepackt mit Einkaufstüten gesichtet. Die Mädels hielten sich eher draußen auf dem Basar auf, während die Jungs drinnen den Apple Store und die DJ-Abteilung eines Musikgeschäfts unsicher machten.

Man traf sich wieder draußen und nach kurzer Debatte gingen manche zum Strand, während andere weiter einkaufen gingen. Dieser Tag ging dann auch mit unterschiedlichen Abendprogrammen zu Ende, manche waren zum Beispiel Pizza essen, während andere den Sonnenuntergang am Strand genossen haben.

Tag 7 (Mittwoch, 21.9.):

Diesmal trafen wir uns auch wieder wie die Tage zuvor an der Schule, doch an diesem Tag  durften wir zuerst ca. eine halbe Stunde der Bigband der Schule bei ihrer Probe zuhören. Diese sehr talentierten Jungs und Mädels haben eine super Performance abgeliefert und so konnten wir beschwingt, bzw. bejazzt aufbrechen.

Wir fuhren ca. zweieinhalb Stunden und konnten zusehen wie die Landschaft um uns immer karger und trockener wurde. Wir fuhren dann durch die Wüste und sahen Kamele und die Straße führte uns immer tiefer hinunter, bis wir dann auf 417 Metern unterm Meeresspiegel an unser Ziel, das Tote Meer, kamen. Dort gingen wir durch ein Besucherzentrum mit Restaurant an den fast leeren Strand. Bei sengender Hitze gingen wir in das sehr warme und extrem salzige Wasser und genossen den sehr starken Auftrieb durch den hohen Salzgehalt. Lange konnten wir aber nicht im Wasser bleiben, da sich das Salzwasser eher nach Salzsäure anfühlte und an Fußsohlen, Kniekehlen und kleinen Kratzern brannte.

Nachdem wir noch eine Weile im Schatten gelegen waren und uns mit Schlamm, Salz und allen möglichen Beautyprodukten eingedeckt hatten, ging es mit dem sehr stark klimatisierten Kleinbus zurück nach Tel Aviv, wo wir wieder von den Gastgebern abgeholt wurden.

Am Abend trafen sich wieder alle mit den Eltern bei einem israelischen Schüler in der Wohnung zur gemeinsamen Abschiedsparty. Alle hatten etwas zum Essen mitgebracht und auch Haim, der uns die ganze Woche wunderbar mit selbstgebackenen und gekauften Leckereien verwöhnt hatte, brachte wieder wunderbare Gebäckstücke mit.

Nachdem verschiedene Abschiedsreden gehalten waren, klang der Abend gemütlich aus.

 

Tag 8 (Donnerstag, 22.9.):

Der Vormittag war wieder zur freien Verfügung und wurde meist zum Ausschlafen genutzt.

Dann trafen sich alle im Sarona Market, einem schönen Einkaufszentrum mit vielen Grünflächen. Dort aßen wir zu Mittag und blieben dort, bis die Eltern der Gastgeber kamen und uns zum Flughafen brachten.

Die Verabschiedung fiel relativ kurz aus, da wir uns in die lange Schlange am Check-In stellen mussten. Es herrschte aber allgemeine Trauer, dass die schöne Woche mit den vielen Erlebnissen schon vorbei war, wobei aber auch die Vorfreude auf das Zuhause mit normalen Tagesabläufen zu spüren war.

Zuerst stand aber noch der Rückflug an. Nachdem der Check-In gut gelaufen und kein Koffer zu schwer war, gab es noch 5 Minuten Aufenthalt im Duty-Free-Bereich, wo die restlichen Schekel ausgegeben werden konnten.

Danach ging es  in den Flieger, wo wir leider ziemlich verteilt saßen. Aber auch dieser Flug verlief problemlos. Nach einer guten Landung in München um ca. 21 Uhr mussten nur noch die Autos auf dem riesigen Parkplatz gefunden werden. Dann ging es los und der 2-stündigen Fahrt nach Hause stand nichts mehr im Weg… Außer einem Stau, der uns 3 Stunden raubte, und wir so erst um halb 4 am Freitagmorgen in Kirchheim ankamen, was die meisten dazu veranlasste an diesem Tag nicht mehr in den Unterricht zu gehen. Doch auch dieser Tag ging vorbei und so können alle auf anstrengende, aber schöne 8 Tage zurückblicken.

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